Popkultur ist untrennbar mit dem Internet verbunden. Auch Jugendkultur findet mittlerweile zu großen Teilen in digitalen Lebensräumen statt. Dieser Freiraum ist selbstorganisiert, vielfältig und generell erstmal nicht zu problematisieren. Junge Menschen wachsen von Anfang an in einer mediatisierten Gesellschaft auf und nutzen tagtäglich die Möglichkeiten der digitalen Welt um eigene Interessen und soziale Kontakte zu pflegen.
Problematisch wird dieser grenzenlose Freiraum erst dort, wo sich Menschenfeindlichkeit und Hass begegnet, etabliert und organisiert. Jahrelang wurde versäumt, öffentliche digitale Kommunikation, z.B. auf Social Media Plattformen, zu regulieren. Was sich zuerst nach einer harten Forderung anhört meint eigentlich, selbstverständliche Kommunikationsstandards der Höflichkeit (Netiquette) und Moderation in die Digitale Öffentlichkeit zu übertragen.
Vor allem die extreme Rechte, aber auch andere Strömungen versuchen gezielt diese Gegebenheit für sich zu nutzen. Die analoge und virtuelle Lebenswelt ist für Jugendliche längst gleichberechtigt. Während elterliche und pädagogische Fürsorge meist analog wirkt, kommuniziert die Peer-Group zu großen Teilen digital. Überalterte Institutionen haben Schwierigkeiten Schritt zu halten. Selbst wenn es Pädagog:innen schaffen sich auf dem neuesten Stand zu halten, bedarf es oft viel Zeit, formelle Hürden der Verwaltung zu überspringen, um diese auch wirksam nutzen zu können.
Der Fachtag möchte am Beispiel der Neuen Rechten aufzeigen, wie digitale Popkultur für die eigene Agenda instrumentalisiert wird. Es werden verschiedene Handlungsansätze präsentiert, die helfen sollen, toxische Kommunikation professionell zu begegnen bzw. junge Menschen für die Problematik zu sensibilisieren. Neben den genannten Aspekten wird u.a. auch mit Gaming und Musik ein Blick auf die relevantesten Jugendkulturen geworfen.
Weitere Infos unter ejn.de oder dem Flyer.
Vortrag | Rechte Popkultur im Netz – Agitation der Neuen Rechten | Danny Zuber – ejsa Bayern e. V.
Vortrag | Die Gaming Community hat kein Problem mit Rassismus! | Renate Hillen – GMK